Ich liebe Pattern (oder auch Griffbrettdiagramme).
Pattern sind Schaubilder, die einem - kurz gesagt - aufzeigen, wo man die Finger hinzusetzen hat, um z.B. eine bestimmte Scale (oder auch Tonleiter) oder ein Arpeggio zu spielen.
Vorteil: Für mich als scheinbar eher visuell geprägten Menschen ist es viel einfacher, mir ein Bild zu merken, als diverseste Tonfolgen auswendig zu lernen. Genau genommen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie man sich das Griffschema einer Tonleiter anders merken können soll....?!
Je nach verwendeter Tonart wird dieses Schema dann längs des Halses verschoben, bis der Grundton "passt".
Beispiel anhand der C-Dur Tonleiter (Anmerkung: Der violette Punkt ist jeweils der Grundton "C"):
Die gängigen Griffdiagramme sind allerdings lagenorientiert; d.h. es werden alle relevanten Töne jeweils in einer Lage markiert. Aus dem Bild oben können fünf verschiedene Standard-Dur-Pattern extrahiert werden, die jeweils vier nebeneinanderliegende Griffpositionen (und gegebenenfalls einen Positionswechsel um eine Lage) umfassen und daher mit der "ein-Bund-pro-Finger"-Methode gespielt werden können. "Standard" deswegen, weil es auch noch die "überstreckten" Pattern gibt, die von vornherein fünf Lagen umfassen.
Pattern 5 (beginnt auf der Quinte der Tonleiter):
Dieses Pattern wird auf dem obigen Bild eingerahmt vom 1. und 5. Bund und kann ohne Lagenwechsel gespielt werden.
Pattern 6 (beginnt auf der Sext):
Dieses Pattern wird auf dem obigen Bild eingerahmt vom 3. und 8. Bund. Man platziert beim (aufwärts-)Spielen den Zeigefinger auf der "6" und rutscht beim Übergang von der D-zur G-Saite um einen Bund nach links.
Pattern 7 (beginnt auf der Septime):
Dieses Pattern wird auf dem obigen Bild eingerahmt vom 6. und 10. Bund und kann ohne Lagenwechsel gespielt werden.
Pattern 2 (beginnt auf der Sekunde):
Dieses Pattern wird auf dem obigen Bild eingerahmt vom 8. und 13. Bund. Man platziert beim (aufwärts-)Spielen den Zeigefinger auf der "2" und rutscht beim Übergang von der E-zur A-Saite um einen Bund nach links.
Pattern 3 (beginnt auf der Terz):
Dieses Pattern wird auf dem obigen Bild eingerahmt vom 11. und 15. Bund und kann ohne Lagenwechsel gespielt werden. Nimmt man die Leersaiten dazu, ist es quasi zwischen Sattel und 3. Bund zu finden.
Und ab hier wiederholt sich das Ganze.....
Soweit, so gut.Stellt sich die Frage: Was macht man, wenn man einen Fünfsaiter spielt? Oder einen Sechssaiter? Neue Bildchen zeichnen...! ;-)
Was mir an dieser Form der Darstellung weiterhin nicht gefällt, ist die Tatsache, dass man einerseits pro Scale fünf Pattern zu lernen hat, andererseits der Grundton als "Ankerpunkt" immer irgendwo mitten drin steht. Und wenn ich in einer anderen Tonart spielen will, muss ich ja immer wieder das ganze Paket verschieben.
Irgendwie schwebt mir da eher eine durchgängige, vollständig modulare und skalierbare Lösung der Darstellung vor (Hach .... ich sollte ins Marketing gehen....!)
Diese zeichnet sich dadurch aus, dass
- der Grundton als "Ankerpunkt" sich immer am Anfang oder am Ende befindet
- sie unabhängig ist von der Anzahl der Saiten, d.h. das Grundpattern umfasst maximal vier Saiten und kann - da es immer auf dem Grundton endet - beliebig mit dem gleichen oder einem anderen Pattern erweitert werden.
- Verschiedene Pattern erlauben es, sich auf dem Griffbrett in beliebige Richtungen zu bewegen.
(Und: Nein, ich habe das Rad nicht neu erfunden. Allenfalls ein paar Speichen rausgenommen....)
Pattern für Scales:
- Dur-Tonleiter
- (natürliche) Moll-Tonleiter
- harmonische Moll-Tonleiter
- melodische Moll-Tonleiter
- Dur-Pentatonik
- Moll-Pentatonik
- (Moll-)Blues Scale